Deutschland im Pazifik gegen China

Mit Speer & Fischernetz: Nach letztjähriger Panne mischt Baerbock nun Australien auf

Politik
Regierungsmaschine: Lumu, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Baerbock: Przysucha/US Department of State, Wikimedia Commons (public domain); Komposition: Der Status

Derzeit weilt die deutsche Außenministerin und Erfinderin der feministischen Außenpolitik Annalena Baerbock in Australien. Dabei hat die Grüne nicht nur Kulturgüter im Gepäck, welche sie nun endlich den Aboriginies zurückgeben kann, sondern schmiedet auch gleich noch neue diplomatische Achsen. So soll Deutschland seine Verhältnis zu Australien intensivieren, damit man wirksamer gegen China vorgehen kann. Einige Erfolgskonzepte in Down Under scheint Baerbock jedoch geflissentlich zu ignorieren.

Gut Ding braucht Weile, heißt es bekanntlich. Und gerade im Hinblick auf das diplomatische Geschick der amtierenden grünen Außenministerin Annalena Baerbock gereicht die Verspätung ihres Besuchs von 8 Monaten im indopazifischen Raum und in Australien sicher nicht zum Nachteil. Denn im vergangenen Jahr scheiterte bekanntlich die Reise auf die Südhalbkugel und fand in Abu Dhabi ein jähes Ende. Auch mehrmalige Startversuche scheiterten und der Regierungsflieger musste Unmengen an Kerosin ablassen. Hunderttausende Euro Steuergeld, die man so im wahrsten Sinne des Wortes einfach in die Luft blies. Aber aufgeben ist nicht im Baerbock'schen Sinne.

Keule und Fischernetz für Indigene

Nach einem kurzem Zwischenstopp in Bali zum Tanken landete nun dieser Tage die Maschine mit dem wohl bekanntesten deutschen außenpolitischen Export in Südaustralien. Danach soll es weiter nach Neuseeland gehen und auch nach Fidschi, dessen Boden noch nie vom Fuß einer deutschen Außenministerin berührt wurde - Fußfetischisten in aller Welt sitzen sicher schon in den Startlöchern. Davor ist aber noch in Australien ein großes Programm angesagt.

So hatte Baerbock, wie schon vor 8 Monaten, wieder Geschenke im Gepäck. Allerdings keinen "Speck der Hoffnung", sondern ein paar Kulturgüter aus dem Leipziger Museum für Völkerkunde. Ein Holzschwert, einen Speer, ein Fischernetz und eine Keule, die im 19. Jahrhundert durch Missionare ihren Weg nach Deutschland gefunden hatten, wurde feierlich an Aborigines zurückgeben. "Jeder dieser Gegenstände birgt unzählige Geschichten. Geschichten darüber, wie das Volk der Kaurna vor über 150 Jahren lebte", wird Baerbock in Medien zitiert.

Immerhin steht zu erwarten, dass die Außenministerin dieses mal nicht so eine veritable Pleite erlebt, wie vor einem Jahr mit der Rückgabe der Benin-Bronzen, die statt in einem Museum in Nigeria wieder in Privatbesitz kamen - und damit womöglich demnächst in Auktionshäusern landen werden.

Achse Deutschland-Australien gegen China

Neben einfachen Rückgaben ist die Baebock'sche Mission aber noch größer. Denn es geht auch um den Einfluss Chinas im pazifischen Raum. Und da kennt die Außenministerin keine Gnade. Denn schließlich bekämen Australien und Neuseeland "noch viel direkter als wir die heftigen Windstöße ab, die durch Chinas zunehmend offensiveres Auftreten in die Welt geschickt werden".

Deshalb müsse man auch Haltung und Einsatz zeigen, denn "gerät die internationale Friedensordnung auf der einen Seite der Welt unter Druck, bröckelt sie auch am anderen Ende der Welt", erklärte Baerbock und bekräftigte damit den Plan der Ampelregierung, sich in Zukunft auch stärker sicherheitspolitisch im Pazifik zu engagieren. Deutschland wird also demnächst nicht mehr am Hindukusch sondern im südpazifischen Raum verteidigt. 

Deshalb soll die Sicherheitszusammenarbeit auch ausgebaut werden. So übt etwa die Bundeswehr mit australischen Truppen im Norden des Landes und auch deutsche Rüstungsunternehmen sind eifrig dabei, die Australier beim Ausbau ihrer Marine zu unterstützen. Im Kampf gegen die "gelbe Gefahr" soll "Down Under" offenbar eine Nebenbedeutung erhalten und der auf halbem Seeweg nach China gelegene Marianengraben ist ja auch nach einer Frau benannt und hat viel Platz für westliche Kähne...

Bei Migration von Australien lernen...

Ein Thema wird aber von der grünen Ministerin völlig ausgespart. Immerhin hätte man sich, wenn man schon halbe Weltreisen in "100.000 Kilometer entfernte" Länder auf der anderen Seite des Globus unternimmt, auch etwas für zuhause lernen können. Denn Politik besteht bekanntlich aus mehr als Freihandel, Rüstungsgedöns und Sicherheitsaspekten. So wäre etwa eine Lehrstunde in Sachen Migrationspolitik angebracht gewesen.

Denn Australien - immerhin ein klassisches Einwanderungsland, nachdem man nicht mehr auf britische Sträflinge zum Ausbau der Bevölkerung vertrauen konnte - hat in den vergangenen Jahren vorgezeigt, wie man das Problem mit illegalen Migranten einigermaßen in den Griff bekommt. Und ein Teil der Methoden wären sicher auch in der EU und in Deutschland erfolgreich.

Aber bei gewissen Themen ist die Lernbegeisterung der Grünen ideologiebedingt bekanntlich enden wollend. Außerdem ist es auch viel einfacher den Rest der Welt zu belehren, statt selbst hin und wieder eine Lektion anzunehmen. Und so beschränkt sich der Lerneffekt bestenfalls darauf, künftig nicht mehr bei der Asylthematik ins gleiche Horn zu stoßen, sondern ins monotone Didgeridoo des Multikulti-Wahns. Obwohl, das wäre im grünen Mikrokosmos ja auch bereits "kulturelle Aneignung"...

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